Taizé Gebet

Freitag, 19.04.. in der evangelischen Kirche Lissabon um 20. 00 Uhr - anschließend Treffen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Artikel über die Amtseinführung von Pfarrer Clemens Maria Henkel in Lissabon in "Miteinander", der Zeitschrift des KAS (Katholischen Auslandssekretariat)

Liebe Gemeinde und Freunde!

Mit dem Aschermittwoch am 06. März 2019 beginnt auch in unseren Gemeinden

die Fastenzeit. Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962 – 65) wird auch die

Bezeichnung „österliche Bußzeit“ verwendet. Die Fastenzeit dauert von

Aschermittwoch bis zum Beginn der Messe vom letzten Abendmahl am

Gründonnerstag. Ab Karfreitag bis zur Osternachtfeier schließt sich das

Trauerfasten (Kartage) zum Gedächtnis der Passion und der Grabesruhe Christi

und die Vorbereitung der Erneuerung des Taufversprechens in der Osternacht an.

Neben der Beachtung des Verzichts oder der Enthaltung von Speisen werden auch

andere Formen der Askese und Buße empfohlen. Z. B. das Gebet intensiver zu

pflegen und vermehrt an Gottesdiensten und Andachten (etwa der Kreuzweg=

andacht) teilzunehmen. Auch sollen vermehrt Werke der Nächstenliebe verrichtet

werden und Almosen geben werden. Ein solches Bußwerk wird, wie auch eine

spürbare finanzielle Spende, Fastenopfer genannt. An den Fastensonntagen und

Hochfesten, die in die Fastenzeit fallen (etwa dem Josefs Tag oder an Mariä

Verkündigung) wird nicht gefastet. Viele christliche Gemeinden kennen darüber

hinaus die Tradition des „Fastenessens“. Unter diesem Begriff versteht man ein

Solidaritätsessen zugunsten von Projekten in der Dritten Welt, für die auf den

üblichen Sonntagsbraten verzichtet wird. Stattdessen wird oft ein für das

Projektland typisches Gericht verkauft oder gegen eine Spende gereicht.

Liebe Gemeinde!

Mit meiner Hinführung zur Fastenzeit möchte ich uns noch einmal bewusst

machen, dass diese geprägte Zeit von großer Bedeutung ist und eine wertvolle

Einstimmung auf das höchste Fest im Kirchenjahr, dem Osterfest. Wir sind

eingeladen, die Tage des Verzichts und der Großherzigkeit mit Dankbarkeit

anzugehen. Es ist eine Zeit der Gnade, um gut auf die Begegnung mit dem

auferstandenen Christus vorbereitet zu sein.

Ihr Pfarrer Clemens

 

 

 

Feste im September

 

Mariä Geburt – Mariä Namen

 

Kreuzerhöhung – Schmerzen Mariens


Erzengelfest


Der Monat September schenkt uns noch einmal einige bedeutende kirchliche Feste.
Das Fest der Geburt der Gottesmutter feiert die Kirche am 8. September. Neun Monate vorher, am 8. Dezember feierte die Kirche die Unbefleckte Empfängnis Mariens, da nach kirchlicher Lehre die Gottesmutter vom ersten Augenblick ihrer Existenz, ihrer Empfängnis im Schoße ihrer Mutter Anna, durch einen Akt besonderer göttlicher Gnade, von der Erbsünde frei war. So stehen diese beiden Feste in engstem Zusammenhang. Das Ereignis der Geburt Mariens ist einer der wichtigsten heilsgeschichtlichen Wegpunkte hin auf die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus. Alle kirchliche Lehre über Maria ist letztlich ausgerichtet auf Jesus Christus. So ist auch die Heiligkeit der Gottesmutter nicht zuerst menschliches Verdienst, sondern der Gnade Gottes geschuldet, der sich in Maria eine angemessene Wohnung erwählt hat.
Das Fest Mariä Namen wird am 12. September gefeiert. Mit dem Festinhalt wird daran erinnert, dass der Name die Personalität zum Ausdruck bringt. Während eine Nummer austauschbar ist, drückt der Name eine personale Identität aus. „Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du gehörst mir!“ (Jes 43,1)
Die Feier des Namens Mariens macht aber auch deutlich, dass mit der Anrufung ihres Namens durch die Gläubigen das feste Vertrauen auf Beistand verbunden ist. Konkret wurde das Fest eingeführt als Dank für den Sieg in der Schlacht am Kahlenberg bei Wien, in der am 12. September 1683 die osmanischen Belagerungstruppen von einem Heer unter Führung des polnischen Königs Johann III. Sobieski geschlagen worden waren. Dem Heer war das Banner mit der Schutzmantelmadonna vorangetragen worden. Papst Innozenz XI. hatte das Fest für den Generalkalender eingeführt, Papst Pius X. hatte den Termin vom Sonntag nach Mariae Geburt dann auf den 12. September verlegt, den eigentlichen Jahrestag der Schlacht.
Am 14. September feiert die Kirche das Fest Kreuzerhöhung. Nach der Auffindung des Kreuzes Jesu durch Kaiserin Helena, der Mutter des römischen Kaisers Konstantins und Bischof Macarius von Jerusalem war die Grabeskirche erbaut und am 13. September 335 eingeweiht worden. Am folgenden Tag wurde den Gläubigen das Kreuz Jesu, hoch erhoben, gezeigt. So ist das Fest Kreuzerhöhung sicherlich zuerst ein Ereignisfest, das an die Weihe der Grabeskirche und den damit verbunden Festlichkeiten erinnert. Es ist aber auch ein österliches Fest außerhalb des Osterfestkreises, da es den Gläubigen den konkreten Ort des Todes und der Auferstehung Jesu verkündet.
Unter dem Kreuz standen Maria, Johannes und die Frauen. Eine jede Mutter wird nachempfinden können, dass der Schmerz der Gottesmutter den Schmerzen Jesu am Kreuz gleichkommt, da eine Mutter die Schmerzen ihres Kindes mitempfindet. Dabei spielt es keine Rolle, dass in diesem Fall das Kind ein erwachsener Mann ist, denn für eine Mutter bleiben die Kinder immer die Kinder. In der Hilflosigkeit, das Geschehen nur mit ansehen zu können, erfüllt sich die Prophezeiung des greisen Simeon (Lk 2,35), „… dir aber wird ein Schwert durch die Seele dringen“!
Das Patronatsfest unserer Kirche und unserer Bruderschaft ist untrennbar verbunden mit dem Ereignis des Erdbebens von Lissabon vom Allerheiligentag 1755, bei dem vermutlich 100.000 Menschen ihr Leben verloren. Ganz Europa hat in der Folge dieser Tragödie die Frage gestellt, wie Gott solches Leid zulassen könne. Die Antwort gaben sich die Gründer der Bruderschaft in den Schmerzen der Gottesmutter. Die Erkenntnis, dass aus dem ausgehaltenen Leiden für die Menschheit das Geschenk der Erlösung erwächst, half auch denen, die in der damaligen Zeit vor den Trümmern ihrer Häuser und Familien gestanden haben und sich in der Hilflosigkeit der Schmerzen Marien wiederfanden.
Am 29. September feiert die Kirche die Erzengel Michael, Gabriel und Raphael.  Engel, lat. angelus, bedeutet zuerst einmal Bote. Damit ist es die Funktion, die den Engel definiert, als einen Boten Gottes. In der Überlieferung der Heiligen Schrift ist Michael der Erzengel, der mit dem Flammenschwert den Eingang zum Paradies bewacht. Gabriel ist der Verkünder der Botschaft an die Gottesmutter, Raphael der Reisebegleiter des Tobias.
Die Vorstellung, dass es in der Schöpfung neben der unbeseelten Materie und den beseelten Lebewesen auch geschaffene reine Geistwesen gibt, hat ihre Wurzeln schon im frühen Judentum. In den Engeln offenbart sich das Heilshandeln Gottes, wie es in den Schriften des Alten und des Neuen Testaments überliefert wird. Seit dem Mittelalter gilt der Erzengel Michael als besonderer Schutzpatron des deutschen Volkes.